Autoreifen sind das Bindeglied zwischen Fahrzeug und Fahrbahn. Sie beeinflussen maßgeblich das Fahrverhalten eines Fahrzeugs. In Mitteleuropa fahren Autos meist auf asphaltierten Straßen mit einer Oberflächentemperatur zwischen -15 °C und +60 °C.
Straßen können verschiedene Feuchtigkeitsgrade aufweisen und im Winter von Neuschnee, festgefahrenem Schnee oder Eis bedeckt sein. Theoretisch gibt es für jede Wettersituation den am besten geeigneten Reifen. Doch das ist vor allem für den Rennsport bedeutsam. Für den normalen Straßenverkehr werden folgende Reifenarten angeboten:
Sommerreifen sind für Straßenverhältnisse ohne Schnee und Eis ausgelegt. Ihre Gummimischung wird auch bei hohen Temperaturen nicht zu weich; selbst bei hoher Geschwindigkeit ist die Abnutzung relativ gering. Mit abnehmender Profiltiefe verschlechtert sich das Verhalten auf regennasser Straße, z. B. tritt Aquaplaning früher auf. Gesetzlich sind daher 1,6 mm Profiltiefe gefordert. Der ADAC empfiehlt für Sommerreifen eine Profiltiefe von mindestens 3 mm.
Winterreifen (M+S-Reifen) Viele Länder haben zu bestimmten Zeiten und für bestimmte Straßenverhältnisse eine Winterreifenpflicht erlassen. In Deutschland besteht seit dem 4. Dezember 2010 bei winterlichen Straßenverhältnissen die Winterreifenpflicht, d.h. bei Eis, Glätte und Schneematsch. Das Schneeflocken-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke, Alpine-Symbol) weist darauf hin
Winterreifen (in der Schweiz Winterpneu) sind für niedrige Temperaturen und winterliche Straßenverhältnisse ausgelegt. Ihre Gummimischung sorgt dafür, dass sie auch bei niedrigen Temperaturen ausreichend elastisch sind und eine hinreichende Kraftübertragung erreichen. Das M+S-Symbol (englisch Mud and Snow, deutsch Matsch und Schnee) kennzeichnet Winterreifen. Laut EU-Verordnung Nr. 661/Juli 2009 zeichnen sich „M+S-Reifen“ als Reifen aus, deren Laufflächenprofil, Laufflächenmischung oder Aufbau bessere Fahr- und Traktionseigenschaften auf Schnee erzielen als normale Reifen. Das Laufflächenprofil von M+S-Reifen ist durch größere Profilrillen und Stollen gekennzeichnet, die voneinander durch größere Zwischenräume getrennt sind als bei normalen Reifen.
Anders als bei Sommerreifen ist es bei Winterreifen erlaubt, Reifen mit niedrigerem Geschwindigkeitsindex einzusetzen – abweichend von den Angaben auf dem Fahrzeugschein. Ausschlaggebend ist die M+S-Kennzeichnung - die übrigens auch „Ganzjahresreifen“ aufweisen können. In Deutschland ist in diesem Fall ein Aufkleber mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit der Reifen gemäß Geschwindigkeitsindex im Blickfeld des Fahrzeugführers anzubringen. Diese Kennzeichnung ist auch in manchen Ländern vorgeschrieben, in denen ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen gilt.
Winterreifen haben bei frühlingshaften und sommerlichen Temperaturen verglichen mit Sommerreifen auf trockener Fahrbahn deutlich schlechtere Fahreigenschaften, z. B. einen längeren Bremsweg.
Automobilclubs, wie ADAC oder ÖAMTC empfehlen, Winterreifen, die älter als sechs Jahre sind, zu ersetzen. Im Laufe der Zeit verhärtet die Gummimischung und die Hafteigenschaften vermindern sich deutlich, selbst wenn die Profiltiefe noch ausreichend ist.